Nach der Gruul Kill waren die drei Top Gilden also gleichauf. DBU (Kurzform für „Das Blut Unschuldiger“) zeichnete sich durch den größten und erfahrensten Spielerpool aus. Sie hatten schon zu WoW Classic Zeiten als einzige Gilde unseres Servers Erfolge in Naxx zu verbuchen, waren in AQ40 am weitesten gekommen und waren eigentlich DIE Gilde für jeden ambitionierten PvE Spieler damals. Die Sturmreiter hatten zu Anfang BC (mit den Kriegstreibern zusammen) als erste Karazhan clear, auch einige fähige und erfahrene PvE Spieler in ihren Reihen und vor allem eine sehr gute und straff organisierte Raid und Gildenleitung. Beide Gilden verfügten damals über einen Spielerpool der auf die hundert Köpfe zu oder darüber hinaus ging. Und wir. Knapp 40 Leute, über jede Neuaufnahme selbst von Twinks wurde endlos diskutiert, Karazhan (eine 10ner Instanz) hatten wir noch nichtmal mit 2 Gruppen komplett durch, unsere Organisation war eher Chaos und Debatte als sonst was und unsere Erfahrungen bestanden größtenteils in PvP Erfolgen.
Jedenfalls war klar, wer Maghteridon zuerst down hatte, dem stand auch als erster der gesammte T5 Content (Schlangenschrein und Festung der Stürme) offen. In den Schlangenschrein konnte man eigentlich nach Gruul, aber für die Festung der Stürme… dazu später. Alle unsere Spieler waren also hochmotiviert, jeder wollte immer dabei sein um ja den Kill nicht zu verpassen. Am liebsten 9 Tage die Woche. Und man kannte sich, der normale Versuch dauerte 3 Minuten, bis alle wieder gebufft in Position standen (also vom Friedhof herangekommen waren) dauerte mindestens 5 und so hatte man natürlich genug Zeit sich in sportlichem Wettbewerb auszutauschen…
Und? wie is es bei euch gelaufen? wieviel %?
Erstes Add down, dann Chaos, Wipe. Bei euch?
Erstes Add 80%, ein Add ungetankt, Heiler gegrillt … wipe 😉
haste gehört, DBU hat die Adds schon unter Kontrolle… die scheitern noch am Höhleneinsturz bei 30%…
Bei 30% gibts nen Höhleneinsturz? gut zu wissen.
Die Schwierigkeit in dem Kampf bestand aus zweierlei. Erstens brauchte man wie bei Gruul auch eine Menge Schaden. Zweitens – und das stellte für uns die Hauptschwierigkeit dar – brauchte man 6 Tanks. Einen für den Boss und jeh einen für die 5 Helfer, die er dabei hat. Wir hatten nichtmal 6 Tanks. Dh, nach den ersten Tagen rumprobieren sah die Taktik so aus… das erste Add nuken, Grufta tankt Boss, ein Def Tank nimmt 2 Adds, 2 Offtanks nehmen jeh 1 Add. So kamen wir schonmal nur mit 4 Tanks aus, das Risiko in der Taktik bestand darin das erste Add zu töten bevor es einen von uns mitnahm. Herrliches Beispiel für eine unserer abweichenden Taktiken als alle damals veröffentlichten Guides noch sagten „Für Maghteridon braucht man mindestens 5, besser 6 Tanks“.
Vom dem sehr harten Trash davor, an dem sich Chii und Souljin auchmal zu zweit probierten will ich euch mal nicht weiter vorjammern, aber auch nachdem die Adds im Bosskampf selbst besiegt waren war der Boss noch ziemlich hart. Sicher kein einfaches Tank & Spank, jedenfalls nicht mit der Ausrüstung die damals erreichbar war. Beim Höhleneinsturz volle Gesundheit haben, regelmäßig koordiniert die Würfel drücken, Tank am Leben halten, dick Schaden machen und nicht sterben … um hier mal die Kurzfassung zu geben. Der Großteil des Raids musste jedenfalls immer sehr konzentriert sein, Fehler von einzelnen führten direkt zum Wipe.
Dennoch klappte es nach einigen Versuchen und vor den größeren Gilden und davon gibt es zwei recht gelungene Videos wiedermal von Chii und diesmal auch eines von Souljin. Beide betonen vielleicht überdeutlich den Serverfistkill, aber der Charme von Chiis Videos erreicht mich wenigstens immer wieder und Souljin wählte teilweise sehr gelungene Musik (Requiem for a Dream, weltklasse Einleitung) … außerdem überlebte er den erfolgreichen Versuch. Nächste Woche erzähle ich dann von unseren Abenteuern in der Festung der Stürme.
Da werden Erinnerungen Wach *schnüf*. Auch wenn ich bei der Konkurrenz war 😉
Gruß Mario
Pingback: Morituri WoW Nostalgie – allein in der Festung der Stürme | morituri
Ach sehr schön das zu lesen, das waren noch Zeiten.
Gruß Lukas